Über die Ausstellung
Einführung
Der Fußball hat eine Vergangenheit, die eng verflochten ist mit der Geschichte der Gesellschaft, in der er gespielt wurde. Welche Bedeutung hat diese Geschichte für uns heute und wie soll an den Fußball erinnert werden? Die Ausstellung „Sport. Masse. Macht. Fußball im Nationalsozialismus“ ist ein Kooperationsprojekt von der what matters gGmbH und dem Sportmuseum Berlin. Sie zeigt, welche Bedeutung Sport für die Nationalsozialisten hatte und wie sie mit dem Fußball versuchten, ihre Macht zu sichern. Des Weiteren erzählt die Ausstellung von Fußballspielen in Konzentrationslagern und erinnert an jüdische und nichtjüdische Sportler:innen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Über allem steht die Frage, inwiefern die Macht des Fußballs zum Zusammenhalt führt oder zur Ausgrenzung – damals und heute.
Die Ausstellung wurde vom 23. Mai bis zum 15. August 2024 im Olympiapark in Berlin gezeigt. Momentan arbeiten wir an einer Fortführung als Wanderausstellung.
Themen/Kapitel
Massensport im Nationalsozialismus
Sport war wichtig für die Nazis. Der Sport sollte die Menschen fit und bereit für den Krieg machen. Die Nazis wollten eine neue Gesellschaft. Diese nannten sie Volksgemeinschaft. Wer dazugehörte, entschieden die Nazis. Sport sollte zeigen, wer dazugehörte und wer nicht. Bei Sportveranstaltungen konnten sich die Nazis in Szene setzen. Ein Beispiel dafür sind die Olympischen Spiele 1936.
Verbände und Vereine
Die elf Trikots stehen für Vereine, die von den Nazis verboten wurden. Die echten Trikots sind oft nicht mehr vorhanden. Nachdem die Nazis an die Macht kamen, schlossen viele Vereine jüdische Mitglieder aus. Viele Menschen halfen mit, die Ideen der Nazis umzusetzen. Im Jahr 1938 verbot die Nazi-Regierung jüdischen Menschen, Sport zu treiben. Im Zweiten Weltkrieg brachten die Deutschen hunderte von jüdischen Vereinen im besetzten Europa gewaltsam zum Verschwinden. Viele Millionen Menschen wurden umgebracht.
Fußball im Konzentrationslager
Nach der Machtübernahme im Jahr 1933 wurden Menschen mit anderen politischen Meinungen in Konzentrationslager verschleppt. Später wurden noch mehr Lager errichtet. Jüdische Menschen kamen in diese Lager, auch Rom:nja und Sinti:zze. Die Häftlinge wurden sehr schlecht behandelt. Manche aber spielten trotzdem Fußball. So konnten sie sich als Menschen fühlen und etwas Normalität in ihren Lageralltag bringen.
Verfolgte Spieler – Zerstörte Welten
Fünf Frauen stellen in kurzen Videos Lebenswege von Menschen aus der Vergangenheit vor. Sie handeln von vier Fußballspielern und einer Leichtathletin. Sie wurden ermordet oder ihre Karriere durch die Nazis zerstört. Die Geschichten von Lilli Henoch, Heinz Kerz, Béla Guttmann, Eddy Hamel und Julius Hirsch zeigen, dass auch erfolgreiche Sportler:innen verfolgt wurden. Diese fünf Schicksale stehen stellvertretend für Millionen Opfer in ganz Europa.
Es geht weiter ...
Nach dem Kriegsende 1945 verschwand zwar der Nationalsozialismus, aber Rassismus und Antisemitismus waren immer noch in den Köpfen der Menschen, auch beim Fußball. In den 1980er- und 1990er-Jahren gab es in den Fußballstadien sehr viel Rassismus und Antisemitismus. Viele Fans entwickelten aber Initiativen dagegen. Sie wurden laut und zeigten Flagge. Leider gehört Diskriminierung nach wie vor zum Stadion-Alltag.
Epilog
Ein Nachrichtenticker zeigt Meldungen über Vorfälle im deutschen Fußball. Es gibt aber Fans und Sporttreibende, die für einen vielfältigen und demokratischen Fußball kämpfen. Ihr Engagement wird stärker. Wir stellen acht Initiativen vor. Alle Menschen sind aufgerufen, etwas gegen Diskriminierung zu tun.
Leihgeber
Vielen Dank an
1. FC Magdeburg, Akademie der Künste, Alte Synagoge Essen, Amtsgericht Charlottenburg, Amtsgericht Dortmund, Amtsgericht München, Archiv des Jugendhauses Düsseldorf, Archiv Pamatnik Terezín, Augusto Jone Munjunga, Bayerische Staatsbibliothek, Bayerischer Rundfunk, Biblioteca National de España, Bundesarchiv Lichterfelde, Christine Garbade, Christof Wolf, Der Kicker, Deutscher Fußball-Bund, Deutsches Historisches Museum Berlin, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Eike Stiller, Familie Kubaşık, Familie Specht, FC St. Pauli-Museum, FIFA Archives, First Vienna Football Club, Football Supporters Europe, Fußballmuseum Dortmund, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Getty Images, Stadtarchiv Groningen, IMAGO, Institut für Jüdische Zeitgeschichte der ETH Zürich, Israelitisches Familienblatt, Jüdischer Verlag bei Suhrkamp, Jüdisches Museum Dorsten, Jüdisches Museum Wien, Kick It Out, KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Mauthausen, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Landesarchiv Berlin, Leo Baeck Institute, Magischer FC, Makkabi Weltverband in Ramat-Gan, Národní filmový archiv, Narodowe Archiwum Cyfrowe, Nie Wieder!, Österreichische Nationalbibliothek, Picture Alliance, Prenzlauer Berg Museum Berlin, Privatarchiv Krabbe, Project Roma, Sports Illustrated, Staatliche Museen zu Berlin, Staatsarchiv Freiburg, Stadt- und Kreisarchiv Paderborn, Stadtarchiv Gunzenhausen, Stadtarchiv Karlsruhe, Stadtarchiv Nieder-Olm, Stefan Schenck, Südwestrundfunnk, The Heartfield Community of Heirs, The National Archives London, Thessaloniki Jewish Museum, Torkel Wächter, Ullsteinbild, United States Holocaust Memorial Museum, Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung, Vereinarchiv Eintracht Frankfurt, Vereinsarchiv Sparta Lichtenberg, Wallleitner- Archiv/Leihgeber, Walter Frentz, Wiener Stadt- und Landesarchiv, World Jewish Congress, Yad Vashem Foto Archives, Yad Vashem Art Museum, Zusammen1